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Böhmisches Huhn: ein herzhafter Grenzgänger?

Ein kulinarischer Grenzgänger begegnet uns in unserer Rezeptsammlung in der „Grazer hauswirtschaftlich-medizinischen Sammlung“ (UBG, Ms. 1609): das böhmische Huhn. Item will dw ein moerstaer hain machen: Fueell ein hueenn mit airen vnd mit speck, saluan vnd mit salcz yennen czwischen hawt vnd fleyesch vnd stoz es an einen spis. Vnd mach ainen air taig fest…
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Esermia: Sauer macht lustig

Dass Saures Lust zu essen macht, also den Appetit anregt – so die wahre Bedeutung des allgemein bekannten Sprichworts –, ist eine alte medizinische Weisheit. Aber es kommt wie immer auf das rechte Maß an, denn zu viel Säure könnte der Gesundheit schaden. Das wussten gute Köche im Mittelalter durch das richtige ‚Temperieren‘ saurer Speisen…
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Ein Brautessen

Hochzeitsfeierlichkeiten sorgen nicht nur für fröhliche Stimmung, sondern sind auch häufig Hochfeste für unseren Gaumen. Das gilt für mittelalterliche Hochzeiten genauso, wenngleich sich das übliche Prozedere doch deutlich von unserem heute in Mitteleuropa gängigen unterscheidet. Die übliche Form der Ehe im Mittelalter wird von der Geschichtswissenschaft als „Muntehe“ bezeichnet, weil die Frau dabei von der…
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Salbei-Nuss-Sauce: mehr als eine Würzsauce!

In der „Grazer hauswirtschaftlich-medizinischen Sammlung“ (UBG Ms. 1609) finden wir ein Kochrezept für eine Salbei-Nuss-Sauce: Item. Wildw machen ein salsen czw vischen, so nyem saluan vnd zmameye vnd waellisch nuess. Das reib mit guetten wein ab vnd esseich durch. Also wird es guett. Willst du eine Sauce zu Fischen machen, so nimm Salbei und Zimt…
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Die Handschrift UBG Ms. 1609

Die Handschrift Ms. 1609 stammt aus dem 15. Jahrhundert, wird in der Grazer Universitätsbibliothek aufbewahrt und ist eine Gebrauchshandschrift mit Texten auf Deutsch und Latein. Sie umfasst 469 Papierblätter und weist auf 38 Lagen 35 bis 40 verschiedene Schreiberhände auf. Die ursprüngliche Herkunft der Handschrift lässt sich nicht mehr herausfinden, allerdings werden die beiden Klöster…
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Sambusuch: Teigtaschen in pikanter und süßer Ausführung

Das folgende Rezept stammt aus der Münchener Handschrift Cgm 415, genauer aus dem púch von den chósten, und wurde mit Schülerinnen der 1. HL-Klasse der HLW Krieglach in einem Schulworkshop zunächst kulinarhistorisch erschlossen und im Anschluss experimentell nachgekocht. Das frühneuhochdeutsche Rezept aus der Münchener Handschrift: [M55]Sambusuch: Ez ist pezzer, daz do wirt mit saff von…
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Tvfahia: Huhn mit Äpfeln

Dieses Rezept wurde in einem Schulworkshop mit der HLW Krieglach untersucht und nachgekocht. Es befindet sich im Puch von den chösten in der Münchener Handschrift Cgm 415. Das Rezept im Originalwortlaut [M61] Tvfahia Ist peßer wenn ez sawr ist von lemonn oder von margrentepphellsaff oder des gleich vnd von gutem wolgesmakchen gewúrcz vnd ist chalt…
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Sciracz: Erfrischender Topfen-Joghurt-Dip

Das folgende Rezept, das sich nach einiger Recherche als orientalischer Topfen-Joghurt-Dip entpuppte, wurde mit der 1. HL-Klasse der HLW Krieglach in einem Schulworkshop zunächst kulturhistorisch erschlossen und im Anschluss experimentell nachgekocht. Die Anleitung für diese erfrischende Soße stammt aus dem dem púch von den chósten, einem mittelalterlichen Kochbuch, das in der Münchener Handschrift Cgm 415…
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Celebia: süße Teigbällchen

Das folgende Rezept stammt aus dem Púch von den chósten aus der Münchener Handschrift Cgm 415 und wurde von einer Schülerinnengruppe im Rahmen eines Schulworkshops an der HLW Krieglach erforscht und praktisch erprobt: Das Rezept im originalen Wortlaut und in Übertragung [M64] CElebia ist pezzer wann mandel gemacht vnd cataif vnd ist dayig vnd ist nucz dem…
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Mvdacathat: Fleischbällchen in Soße

Dieses Rezept wurde im Rahmen eines Schulworkshops an der HLW Krieglach untersucht und experimentell nachgekocht. Ausgangspunkt war der Rezepttext im Puch von den chösten in der Münchener Handschrift Cgm 415. Das Rezept im Originalwortlaut [M41] Mvdacathat Ist pezzer daz do awz castrónin flaisch wirt vnd ist warm und fewcht vnd chreftigt den leib vnd ist…
